50 Jahre BAföG | Krisenfest machen

LASS | April 2021

Zum 50. Geburtstag des BAföGs zeigt sich die desolate Situation des BAföGs einmal mehr. Lediglich 11,4 Prozent der Studierenden erhalten derzeit noch BAföG, bei den Schüler:innen sind es gerade einmal 1,5 Prozent. Dabei lag die Förderquote nach der Einführung des BAföGs 1972 bei 44 Prozent.

Obwohl in den letzten Jahren immer mehr Menschen an Hochschulen studieren, ist die Zahl der BAföG-Beziehenden rückläufig. Auch in Hessen sind Rückgänge zu verzeichnen. Im letzten Jahresvergleich sind die Zahlen der BAföG-Beziehenden um 6,6 Prozent zurück gegangen. (1)

„Der marode Zustand des BAföGs ist ein Ergebnis verschlafener Politik. Die finanzielle Notlage der Studierenden bestand bereits vor der Pandemie, sie zeigte sich in ihr noch einmal drastischer. Wir sehen dringenden Handlungsbedarf“, so Kyra Beninga, Sprecherin des Landesausschusses der Student:innen in der GEW (LASS).

Henning Tauche, Sprecher des LASS, fügt hinzu: „Das BAföG ist sehr grobmaschig gestrickt, sodass viele Studierende aus der Förderung fallen. Das muss jedoch nicht so bleiben, denn ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das BAföG vor 50 Jahren fast jeder und jedem zweiten Studierenden zugänglich war.“

Nathalie Schäfer, ebenfalls Sprecherin des LASS, macht deutlich: „Wir fordern zum 50. Jubiläum eine radikale Reform des BAföGs. Das bedeutet, dass der Elternfreibetrag hochgesetzt werden muss, das BAföG zu einem Vollzuschuss zurückkehren muss und die Förderhöhe so angepasst wird, dass sie ein gutes Studium und Leben ermöglicht.“

Hintergrund

GEW-Studis haben im Dezember 2020 mit dem freien Zusammenschluss von Student*innenschaften fzs e.V., politischen und anderen gewerkschaftlichen Jugendorganisationen ein Bündnis zum 50. Jahrestag des BAföG gegründet. Ziel ist es, allen Menschen die Bildung zu ermöglichen, die sie wollen. Informationen und die Petition unter https://bafoeg50.de/

(1) https://www.sueddeutsche.de/bildung/bildung-wiesbaden-weniger-bafoeg-empfaenger-in-hessen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200918-99-613765!amp

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