Dauerhafte Mehrbelastung von Beschäftigten im Bildungsbereich aufgrund der Corona-Pandemie: Dauerhafte Entlastungen gefordert

10. Dezember 2021 Pressemitteilung

Pandemie und das unzureichende Krisenmanagement der Landesregierung haben nach Auffassung der GEW Hessen die Arbeitsbedingungen der dungsbereichen deutlich beeinträchtigt. Daher sind nun dringend Maßnahmen erforderlich, die zu besseren Arbeitsbedingungen und mehrndheitsschutz führen. Dabei geht es nicht nur um den akut dringend erforderlichen Infektionsschutz, sondern auch um die in vielerlei Hinsichten angestiegenen physischen und psychischen Belastungen: „Die Kolleginnen und Kollegen uns allesamt, dass die Arbeitsbelastungen durch die Corona-Pandemie nochmals weiter zugenommen haben“, konstatierte Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen. „Die Umsetzung der notwendigen Gesundheitsschutzvorkehrungen kostet Zeit und Kraft. Außerdem fehlen an den Schulen immer wieder einzelne Kinder oder ganze Klassen aufgrund von Erkrankungen und wegen Quarantänemaßnahmen. Dennoch beharrt die Landesregierung darauf, dass das übliche Pensum behandelt werden muss. Auch an Lernstandserhebungen und allen zentralen Abschlussprüfungen will sie unnötiger Weise festhalten. Dadurch steigt der Druck auf die Schülerinnen und Schüler ebenso wie auf das Personal.“

Die Arbeit der Hochschulbeschäftigten in Forschung und Lehre ist durch die Pandemie ebenfalls deutlich erschwert. Wenngleich die GEW die Rückkehr zu mehr Präsenzlehre grundsätzlich für richtig hält, werden die zusätzlichen Belastungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Simone Claar zufolge bislang nicht angemessen berücksichtigt: „Mehrbelastungen entstehen insbesondere aufgrund des ständigen Wechsels zwischen Präsenzlehre, digitalen oder hybriden Formaten, nicht nur nachdem es zu Infektionsfällen in Lehrveranstaltung gekommen ist.“ Zudem würden die zusätzlichen Dienstwege nicht mitgedacht, die durch den kurzfristigen Wechsel zwischen verschiedenen Veranstaltungsformaten entstehen. Positiv zu beurteilen sei jedoch die aktuellen Überlegungen des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Corona-Sonderreglungen für die Studierenden fortzuschreiben: „Wir halten es für richtig, in der aktuellen Situation Druck von den Studierenden zu nehmen, indem die individuelle Regelstudienzeit verlängert wird und bei Prüfungsleistungen weitergehende ‚Freischussregelungen‘ greifen.“

Das aktuelle massive Infektionsgeschehen an einer Kassler Grundschule – damit bei einem Schulträger, welcher die Anschaffung von mobilen Luftfiltern für seine Schulen nach wie vor ablehnt – wertet die GEW als einen weiteren Beleg dafür, dass die aktuellen Schutzvorkehrungen nicht ausreichen. „Für uns liegt auf der Hand, dass das laufende Schuljahr ebenso wenig ein ‚normales‘ Schuljahr wird wie die beiden vorangegangenen. Der Schulbetrieb wurde und wird immer wieder durch Infektionsfälle und Quarantänemaßnahmen beeinträchtigt, die psychische Belastung der Schülerinnen und Schüler ist nach wie vor groß. Daher fordern wir dauerhaft bessere Lernbedingungen. Dazu sind insbesondere kleinere Lerngruppen erforderlich“, so Thilo Hartmann. Das befristete Landesprogramm LÖWENSTARK sollte daher umgestaltet werden, um eine bessere individuelle Förderung auf Dauer zu ermöglichen. „Kitas, Schulen und Hochschulen benötigen langfristige Rahmenbedingungen, die gute Bildung auch in Krisenzeiten sicherstellen. Was den weiteren Verlauf dieses Schuljahres anbelangt, ist es noch nicht zu spät, um endlich die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen: Die curricularen Vorgaben sollten vom Kultusministerium abgespeckt werden, damit wir uns im Unterricht auf das Wichtigste konzentrieren können. Dazu gehören auch das soziale Miteinander und die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler. Die zentralen Abschlussprüfungen für den Hauptschul- und den Realschulabschluss können entfallen, indem die Abschlussnoten wie bis 2005 üblich ausschließlich anhand der Zeugnisnoten ermittelt werden. Bei den Abitur- und den Fachoberschulprüfungen sollte es deutliche Erleichterungen geben.“