Die Kolleg:innen berichten massenhaft über Probleme.
Pressemitteilung vom 30.9.2021
Seit dem neuen Schuljahr sollen die Lehrkräfte und die sozialpädagogischen
Mitarbeiter:innen mit der einheitlichen E-Mailadresse kommunizieren.
Die Kolleg:innen berichten massenhaft über Probleme.
Die HNA berichtete am 29.09.2021 von der Verpflichtung der in den Schulen Beschäftigten zur
Nutzung einer einheitlichen E-Mail-Adresse. Zeitgleich erhielten zahlreiche Kolleg:innen von Ihren
Schulleiter:innen nach z.T. neunwöchiger Wartezeit Antwort des Staatlichen Schulamts auf ihren
Widerspruch. Dieser Widerspruch richtete sich nicht gegen die Einführung der dienstlichen E-Mail-
Adresse an sich. Viele Kolleg:innen kommunizieren, seit Jahren mit E-Mails und rufen diese mit
unterschiedlichen Endgeräten ab. Carsten Leimbach vom GEW Bezirksvorstand stellt fest, dass der
Zugang jetzt massiv erschwert wurde, da das Kultusministerium auf ein System setzt, dass den Abruf
der Mails nur im Internet-Browser ermöglicht und zusätzlich auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung
(2FA) setzt.
Zwar haben mittlerweile viele Kolleginnen und Kollegen Leihgeräte vom Schulträger erhalten. Diese
sind jedoch nur für die Unterrichtsvorbereitung, -nachbereitung und -durchführung gedacht. Andrea
Michel, Bezirksvorsitzende der GEW Nordhessen und Mitglied im Hauptpersonalrat der Lehrerinnen
und Lehrer (HPRLL) erläutert dazu die personalvertretungsrechtliche Beteiligung: Der HPRLL lehnte
die zugrundeliegende E-Mail-Richtlinie ab. Die einberufene Einigungsstelle stellte fest, dass eine
derartige Dienstpflicht nur eingefordert werden kann, wenn die entsprechenden technischen
Voraussetzungen gegeben sind. Hierfür sind streng genommen zwei dienstliche Endgeräte
notwendig. Da nicht alle Kolleg:innen ihr privates Smartphone für die 2FA nutzen wollen oder
können, weist das hessische Kultusministerium darauf hin, dass der Browser und das Programm für
die 2FA auch auf einem Gerät installiert sein können, was das ganze Verfahren ad absurdum führt.
Mittlerweile liegen auch jede Menge Erfahrungsberichte mit dem neuen System vor. Kolleginnen und
Kollegen berichten vom hohen Zeitaufwand für das Login, von häufigen Ausfällen und Stunden von
Zeit, die sie in der Hotline verbringen. Der Aufbruch ins neue digitale Zeitalter ist gut gemeint aber
schlecht gemacht.
Gerne stehen wir Ihnen für Rückfragen zur Verfügung:
Carsten Leimbach 0160/96606028 Carsten.Leimbach@gew-nordhessen.de
Andrea Michel 0178/6130992 Andrea.Michel@posteo.de