Schulbetrieb ab 02. Mai Alles egal alles normal?

Trotz höchster Covid-Inzidenzen bei 5 bis 14 Jährigen kehren ab dem 02. Mai 2022 die

Schulen in den „scheinbaren“ Normalbetrieb zurück.

Pressemitteilung vom 28.04.2022

Bereits vor den Osterferien wurden alle Regeln zum Tragen von Masken in den Schulen aufgegeben.

Am Montag schließt das größte Testzentrum der Republik. Mit diesen Worten hatte Kultusminister

Prof. Dr. A. Lorz seine eigenen Aktivitäten noch Ende Januar überschwänglich gelobt. Mittlerweile

wird Freiwilligkeit beim Maskentragen und bei den Testungen propagiert.

Niemand trägt gerne dauerhaft eine Maske, so Carsten Leimbach, Bezirksvorsitzender der GEW in

Nordhessen. Trotzdem fragen wir uns, ob eine solche Pflicht eine wirklich so starke Einschränkung

der persönlichen Freiheit bedeutet und ob das jetzt lang eingeübte Testverfahren nicht so lange

hätte beibehalten werden können, bis die Ansteckungsraten in den Schulen unter das

Vorjahresniveau gesunken wären. Das Kultusministerium hat noch nicht mal mehr an der bisher

durchgeführten Praxis von zwei Präventionswochen nach den Ferien festgehalten. Wir befürchten,

dass die Durchseuchung der Lernenden und Lehrenden in Kauf genommen wird. NN. stellt fest, dass

das Risiko von „Long-Covid“ und schweren Erkrankungen von Lernenden und Beschäftigten mit

Vorerkrankungen dabei vollkommen ausgeblendet und in Kauf genommen wird.

All dies passiert in der anstehenden Prüfungsphase, in der die Arbeitsbelastung schon immer hoch

war. Zusätzlich wird uns berichtet, dass Kolleg:innen immer öfters dazu aufgefordert werden, trotz

eigener Erkrankung den Lernenden Unterrichtsmaterial digital zur Verfügung zu stellen. Die Maxime

muss jedoch sein, „Krank ist Krank“ betont Martin Gertenbach vom GEW Kreisvorstand. Das System

Schule fährt auf Überlast und es gibt zu wenige Ressourcen, um krankheitsbedingte Ausfälle von

Lehrer:innen kurzfristig abzudecken. Wir benötigen deutlich mehr Kolleg:innen im System. Zwar

betont die Landesregierung immer wieder, dass es viel mehr Beschäftigte als vor 10 Jahren gäbe,

gleichzeitig geben aktuelle Arbeitszeitstudien Auskunft, dass die Arbeitszeiten und damit die

Belastungen durch immer mehr zusätzliche Aufgaben deutlich zu hoch sind. Ein GEWerkschaftliches

Grundanliegen ist deshalb die Herabsetzung der Lerngruppengrößen. Dies würde zu besseren

hygienischen Bedingungen in den zumeist zu kleinen Klassenräumen führen und die Arbeitsbelastung

deutlich senken.

Es hängt allein vom politischen Willen ab, ob die notwendigen Haushaltsmittel für die Verbesserung

der Rahmenbedingungen an den Schulen bereitgestellt werden, so Carsten Leimbach. Wir fordern

deshalb u.a.

 weniger Pflichtstunden,

 kleinere Lerngruppen,

 guten Gesundheitsschutz für alle Bildungseinrichtungen

und rufen deshalb auf, mit uns am 1.Mai auf die Straße zu gehen, denn „Bildung braucht bessere

Bedingungen“ und nur geMAInsam können wir die Zukunft gestalten.

Die nordhessischen MAI Kundgebungen finden an folgenden Orten statt:

  • Bad Hersfeld, Lullusbrunnen, 11.00 Uhr
  • Borken, Hotel am Stadtpark, 09.30 Uhr
  • Edertal-Hemfurth, Edersee-Sperrmauer, 10.30 Uhr
  • Kassel, Königsplatz, 10.00 Uhr
  • Eschwege, Am Obermarkt, 10.00 Uhr
  •  Schwalmstadt, Innenhof des Hospitals Steingasse, 10.30 Uhr

 

 

Gerne stehen wir Ihnen für Rückfragen zur Verfügung:

Martin Gertenbach | martin.gertenbach@mailks.de

Carsten Leimbach |  Carsten.Leimbach@gew-nordhessen.de