Schulbetrieb ab 02. Mai Alles egal alles normal?
Bereits vor den Osterferien wurden alle Regeln zum Tragen von Masken in den Schulen aufgegeben.
Am Montag schließt das größte Testzentrum der Republik. Mit diesen Worten hatte Kultusminister
Prof. Dr. A. Lorz seine eigenen Aktivitäten noch Ende Januar überschwänglich gelobt. Mittlerweile
wird Freiwilligkeit beim Maskentragen und bei den Testungen propagiert.
Niemand trägt gerne dauerhaft eine Maske, so Carsten Leimbach, Bezirksvorsitzender der GEW in
Nordhessen. Trotzdem fragen wir uns, ob eine solche Pflicht eine wirklich so starke Einschränkung
der persönlichen Freiheit bedeutet und ob das jetzt lang eingeübte Testverfahren nicht so lange
hätte beibehalten werden können, bis die Ansteckungsraten in den Schulen unter das
Vorjahresniveau gesunken wären. Das Kultusministerium hat noch nicht mal mehr an der bisher
durchgeführten Praxis von zwei Präventionswochen nach den Ferien festgehalten. Wir befürchten,
dass die Durchseuchung der Lernenden und Lehrenden in Kauf genommen wird. NN. stellt fest, dass
das Risiko von „Long-Covid“ und schweren Erkrankungen von Lernenden und Beschäftigten mit
Vorerkrankungen dabei vollkommen ausgeblendet und in Kauf genommen wird.
All dies passiert in der anstehenden Prüfungsphase, in der die Arbeitsbelastung schon immer hoch
war. Zusätzlich wird uns berichtet, dass Kolleg:innen immer öfters dazu aufgefordert werden, trotz
eigener Erkrankung den Lernenden Unterrichtsmaterial digital zur Verfügung zu stellen. Die Maxime
muss jedoch sein, „Krank ist Krank“ betont Martin Gertenbach vom GEW Kreisvorstand. Das System
Schule fährt auf Überlast und es gibt zu wenige Ressourcen, um krankheitsbedingte Ausfälle von
Lehrer:innen kurzfristig abzudecken. Wir benötigen deutlich mehr Kolleg:innen im System. Zwar
betont die Landesregierung immer wieder, dass es viel mehr Beschäftigte als vor 10 Jahren gäbe,
gleichzeitig geben aktuelle Arbeitszeitstudien Auskunft, dass die Arbeitszeiten und damit die
Belastungen durch immer mehr zusätzliche Aufgaben deutlich zu hoch sind. Ein GEWerkschaftliches
Grundanliegen ist deshalb die Herabsetzung der Lerngruppengrößen. Dies würde zu besseren
hygienischen Bedingungen in den zumeist zu kleinen Klassenräumen führen und die Arbeitsbelastung
deutlich senken.
Es hängt allein vom politischen Willen ab, ob die notwendigen Haushaltsmittel für die Verbesserung
der Rahmenbedingungen an den Schulen bereitgestellt werden, so Carsten Leimbach. Wir fordern
deshalb u.a.
weniger Pflichtstunden,
kleinere Lerngruppen,
guten Gesundheitsschutz für alle Bildungseinrichtungen
und rufen deshalb auf, mit uns am 1.Mai auf die Straße zu gehen, denn „Bildung braucht bessere
Bedingungen“ und nur geMAInsam können wir die Zukunft gestalten.
Die nordhessischen MAI Kundgebungen finden an folgenden Orten statt:
- Bad Hersfeld, Lullusbrunnen, 11.00 Uhr
- Borken, Hotel am Stadtpark, 09.30 Uhr
- Edertal-Hemfurth, Edersee-Sperrmauer, 10.30 Uhr
- Kassel, Königsplatz, 10.00 Uhr
- Eschwege, Am Obermarkt, 10.00 Uhr
- Schwalmstadt, Innenhof des Hospitals Steingasse, 10.30 Uhr
Gerne stehen wir Ihnen für Rückfragen zur Verfügung:
Martin Gertenbach | martin.gertenbach@mailks.de
Carsten Leimbach | Carsten.Leimbach@gew-nordhessen.de