GEW Hessen News Feed http://dev.vbox.intern de_DE GEW Hessen Mon, 23 Jun 2025 20:18:18 +0200 Mon, 23 Jun 2025 20:18:18 +0200 TYPO3 EXT:news news-998 Thu, 08 May 2025 15:22:28 +0200 Veranstaltung: Was tun gegen Militarisierung der Bildung? https://gew-nordhessen.de/home/details/veranstaltung-was-tun-gegen-militarisierung-der-bildung Info und Debatte | Veranstaltung der GEW Kassel-Stadt Die GEW Kassel-Stadt lädt am Freitag, den 13.06.2025 um 18:30 Uhr ins Studierendenhaus der Universität Kassel zu einer Info- und Debattenveranstaltung mit dem Titel Was tun gegen Militarisierung der Bildung? ein. Auch Vertreter:innen des Jugendbündnis gegen Militarisierung und des Stadtschüler:innenrats sind beteiligt. Weitere Informationen gibt es im Veranstaltungsflyer.

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news-997 Thu, 13 Mar 2025 13:42:12 +0100 Gestalte ein Abiplakat! https://www.gew-hessen.de/details/gestalte-ein-abiplakat Kreative Protestaktion zum Abitur 2025 in Hessen Aktuelles news-996 Wed, 12 Mar 2025 14:40:15 +0100 3500 Beschäftigte streikten in Kassel https://www.gew-hessen.de/details/3500-beschaeftigte-streikten-in-kassel Tarifrunde öffentlicher Dienst 2025 | Pressemitteilung Heute streikten 3.500 Beschäftigte in Kassel, um sich für ein gutes Tarifergebnis einzusetzen. Sozialpädogische Fachkräfte Aktuelles news-995 Wed, 12 Mar 2025 14:24:03 +0100 "Lehrkräftebelastung endlich ernst nehmen!" https://gew-nordhessen.de/home/details/lehrkraeftebelastung-endlich-ernst-nehmen Pressemitteilung der GEW zum HNA-Bericht Lehrer aus Region Kassel geben Einblick: Diese Probleme gibt es an Schulen Pressemitteilung der GEW Kassel-Stadt und -Land vom 12. März 2025 zum HNA-Bericht Lehrer aus Region Kassel geben Einblick: Diese Probleme gibt es an Schulen:

Aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zeigt der Bericht der drei Lehrkräfte, den die HNA am 5. März 2025 veröffentlichte, die enorm zugenommene Arbeitsbelastung von Lehrkräften. „Was die Kolleginnen und Kollegen im Artikel erzählen, überrascht uns nicht. Uns erreichen vermehrt Berichte, dass die Belastung in der Schule kaum noch zu stemmen ist“, erläutert Katja Groh, die Vorsitzende der GEW Kassel-Land und auch im Vorsitz des Gesamtpersonalrats beim Schulamt Kassel ist. Sie steht dadurch häufig Kontakt zu den Schulpersonalräten im Schulamtsbezirk. Groh, die in einer Grundschule im Landkreis arbeitet, weiter: „Die Aufgaben nehmen kontinuierlich zu und werden immer diverser und komplexer. Was früher selbstverständlich war, bringen die Kinder heutzutage von Zuhause nicht mehr mit. Was wir brauchen, ist Entlastung von unterrichtsfremden Tätigkeiten, besonders in der Dokumentation, damit wir diese Zeit für die Kinder haben.“ Simon Aulepp, Gymnasiallehrer und Vorsitzender der GEW Kassel-Stadt, ergänzt: „Schon lange fordern wir Unterstützung in IT und Verwaltung an den Schulen. Es kann nicht sein, dass es an einzelnen Lehrkräften hängt, ob Beamer und Netzwerke an den Schulen funktionieren oder nicht. So ist es aber leider oft: Man wendet sich an die eine Person im Kollegium, die zufällig ein paar Informatikkenntnisse hat. Wir brauchen Verwaltungs- und IT-Fachkräfte an den Schulen, damit wir Lehrkräfte uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren können.“


Aus Sicht der GEW muss die Arbeitszeit und -belastung dringend gesenkt werden. „Wir alle kennen den Spruch: Lehrkräfte haben vormittags recht und nachmittags frei. Den kann nur benutzen, wer noch nie in einer Schule gearbeitet hat. „Wir haben in der Grundschule in Hessen die höchste Zahl an Unterrichtsstunden überhaupt, wenn wir uns das im bundesweiten Vergleich anschauen“, stellt Christiane Stock fest, Grundschullehrerin und ebenfalls Vorsitzende der GEW Kassel-Stadt.


Stock weiter: „Das sogenannte Pflichtstundenmodell verschleiert, wie viel wir wirklich arbeiten.“ Die Arbeitszeit von Lehrkräften wird momentan nur in Pflichtstunden angegeben, also in zu leistenden Unterrichtsstunden. Vor- und Nachbereitung, Kommunikation, Dokumentation, Elternarbeit, Konferenzen, Abstimmungen - auch mit anderen Institutionen - und weitere Aufgaben werden nicht genauer erfasst. Simon Aulepp stellt fest: „Da diese Aufgaben rund zwei Drittel unserer Arbeit ausmachen, ist die Nichterfassung ein riesiges Problem. Das Land Hessen scheint sich auf der momentanen Situation auszuruhen. Dabei hat das Bundesarbeitsgericht in einem Urteil festgestellt, dass Arbeitszeit bei Beschäftigten erfasst werden muss – ohne Ausnahme.“ Katja Groh ergänzt: „Die
Arbeitszeit muss einerseits ehrlich erfasst und andererseits spürbar gesenkt werden – zum Wohle der Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen und um das System vor dem Kollaps zu bewahren. Nur gesunde Lehrkräfte können so unterrichten, dass sie ihre Aufmerksamkeit ganz den Kindern und Jugendlichen widmen können.“ Die GEW Hessen hatte 2020 in einer Arbeitszeitstudie in Kooperation mit der Uni Göttingen feststellen können, dass viele Lehrkräfte über die gesetzliche Wochenhöchstarbeitzeit hinaus arbeiten, und damit ihre Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen.
Die GEW sieht hier alle Schulformen betroffen: „Die Problemlagen in den Schulformen sind teilweise unterschiedlich, aber sie sind nur gemeinsam lösbar. Sei es der Korrekturaufwand bei uns im Gymnasium, die Heterogenität an den Grund-, Gesamt- und Berufsschulen oder der vielschichtigen Erziehungs- und Elternarbeit in der Förderschule – bei allen sind die Belastungen hoch. Dass diese zunehmen und von zu wenigen Kolleginnen und Kollegen getragen werden, ist durch den Fachkräftemangel ein alarmierender Fakt. Das Kultusministerium ist gut beraten, das System Schule endlich auf solide Füße zu stellen, dann braucht es auch solche Berichte wie den vom 5. März nicht mehr“, so Aulepp abschließend.

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Sonderpädagogik Berufliche Schulen Grundschule Gymnasien Aktuelles
news-994 Wed, 05 Mar 2025 09:22:10 +0100 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst streiken hessenweit https://www.gew-hessen.de/details/beschaeftigte-im-sozial-und-erziehungsdienst-streiken-hessenweit Fr. 7. März 2025: In der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ruft die GEW Hessen alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zum Warnstreik auf. Aktuelles news-993 Fri, 31 Jan 2025 23:56:16 +0100 Kein Pakt mit Faschist*innen: Mach dich stark für Demokratie und soziale Gerechtigkeit https://gew-nordhessen.de/home/details/default-ca0a6cde1d53df68eb2fedbcb9635f0f Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften rufen am 1. Februar 2025 zur Demonstration gegen die geplanten Kürzungen im hessischen Landeshaushalt, für einen handlungsfähigen Sozialstaat und gerechtere Verteilung des Reichtums auf. Abfahrt der Busse aus Nordhessen:

Abfahrt Vellmar Festplatz: 8:00 Uhr
Abfahrt Kassel-Auestadion: 8:30 Uhr 

 

Aufruf und PM 30.01.2025 - DGB Hessen Thüringen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften rufen
am 1. Februar 2025 zur Demonstration gegen den politischen Dammbruch und
für Demokratie, einen handlungsfähigen Sozialstaat und eine gerechtere Verteilung
des Reichtums auf.
 

„Wer sich auf die AfD stützt, verlässt die demokratische Mitte. Dieser Dammbruch macht uns wütend und fassungslos. Mit Faschisten paktiert man nicht. Niemals“, so Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen. Dies stellt eine gefährliche Abkehr vom bisherigen demokratischen Konsens dar: Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Kräften. Noch im November 2024 hatte CDU-Parteichef Friedrich Merz versichert, dass es keine Mehrheiten mit der AfD geben werde – ein Versprechen, das nun gebrochen wurde.

 „Der Politik der Spaltung und Ausgrenzung, die mit rechtsnationalen Mehrheiten vollzogen werden soll, muss eine entschiedene Politik für den solidarischen und sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft entgegengestellt werden. Und dafür brauchen wir dringend ein gerechtes Steuersystem, das die Mehrheit entlastet und Wohlhabende stärker in die Verantwortung nimmt“, so der DGB-Bezirksvorsitzende Michael Rudolph zu den Forderungen der Demonstration.

Hier müsse auch die Politik in Hessen umsteuern. „Die hessische Landesregierung verschärft die soziale Spaltung durch Kürzungen im öffentlichen Dienst und bei den Kommunen. Beschäftigte sollen für die Haushaltskonsolidierung zahlen, während Wohlhabende geschont werden. Doch ein handlungsfähiger Sozialstaat ist gerade in Krisenzeiten unverzichtbar.“

Dafür brauche es deutlich mehr Investitionen in den Wandel der Arbeitswelt, Bildung, Infrastruktur und finanziell gut ausgestattete Kommunen. Wenn die öffentliche Hand in einer Krise noch zusätzlich kürzt, werde Vertrauen zerstört und der wirtschaftliche Aufschwung verhindert. „Die Beschäftigten brauchen Sicherheit im Wandel, die Landesregierung muss das Tempo erhöhen und dringend erforderliche Investitionen zügig realisieren. Die Regierung ist jetzt ein Jahr im Amt, es darf nichts weiter aufgeschoben werden“, unterstreicht Rudolph die zentralen Forderungen.

 „Es geht um Respekt für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen und Investitionen in einen sozialen und klimafreundlichen Wandel“, so der DGB-Bezirksvorsitzende Michael Rudolph.

„Demokratie und sozialer Zusammenhalt stehen unter Beschuss: Gemeinsam setzen wir am 01. Februar ein Zeichen für Demokratie, einen handlungsfähigen Sozialstaat, Respekt für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und eine gerechtere Verteilung des Reichtums.“

 

Wann? 01.02.2025, 12 Uhr

Wo? Auftakt: Kaisersack (gegenüber Hauptbahnhof), Frankfurt am Main

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Aktuelles
news-992 Fri, 31 Jan 2025 11:27:04 +0100 Wenn die Brandmauer stürzt bauen wir sie wieder auf! https://gew-nordhessen.de/home/details/wenn-die-brandmauer-stuerzt-bauen-wir-sie-wieder-auf Ortswechsel: Demonstration 2. Februar 2025 um 14.00 Uhr am Königsplatz Der GEW Bezirksverband Nordhessen, die Seebrücke Kassel, Fridays for Future Kassel und Scientists for Future Kassel rufen am Sonntag, den 02. Februar 2025, zu einer Demonstration auf. Um 14.00  Uhr demonstrieren wir gegen die Zusammenarbeit mit der AfD im Bundestag. Wir demonstrieren für die konstruktive Zusammenarbeit der demokratischen Parteien. Kommt vorbei und demonstriert mit uns.

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Aktuelles
news-991 Sun, 22 Dec 2024 18:40:27 +0100 "Die Schuldenbremse ist ein ideologisches Dogma." https://gew-nordhessen.de/home/details/die-schuldenbremse-ist-ein-ideologisches-dogma Wir veröffentlichen hier die Rede von Martin Gertenbach, Vorsitzender der GEW Kassel-Stadt, auf dem Protest gegen die Besoldungskürzung bei den hessischen Beamt:innen am 18. Dezember 2024 in Kassel. Es gilt das gesprochene Wort. Wir haben zusätzliche einige Eindrücke vom Protest auf unserem instagram-Account gesammelt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir stehen heute hier, weil die Hessische Landesregierung einen Angriff auf den öffentlichen Dienst plant, dessen Dimension an Roland Kochs „Operation düstere Zukunft“ erinnert. Was als "Haushaltskonsolidierung" verkauft wird, ist in Wahrheit ein Angriff auf uns als Beschäftigte des Landes Hessen. Wir sollen verzichten, um dem Dogma der Schuldenbremse folgen zu können. Die CDU geführte Koalition folgt hier dem Muster ihrer Vorgängerinnen und setzt deren gutsherrenartige Politik gegen die eigenen Beschäftigten mit neuem Koalitionspartner fort.

Die Schuldenbremse ist ein ideologisches Dogma. Sie wird wieder einmal gebraucht, um eine rigide Kürzungspolitik auf dem Rücken der Beschäftigten und der Bürger:innen zu rechtfertigen. Sie ist eine Gefahr für den sozialen und demokratischen Staat und gehört abgeschafft. Wir als DGB-Gewerkschaften haben immer wieder deutlich gemacht, wie die Einnahmeseite des Landes verbessert werden könnte – etwa durch eine Vermögenssteuer und wie eine Finanzpolitik zum Wohle der Mehrheit der Bevölkerung aussehen könnte. Diese Landesregierung, wie ihre Vorgängerregierungen, folgt konsequent anderen Interessen. Den Interessen derer, die vom 100 Mrd. Sondervermögen für die Bundeswehr und den daraus resultierenden Gewinnen der Rüstungsindustrie profitieren.

Ein Staat, der sich der Schuldenbremse unterwirft, macht sich selbst arm und handlungsunfähig. Wer öffentliche Räume verkümmern lässt, wer soziale Teilhabe einschränkt, und wer seine Beschäftigten verfassungswidrig bezahlt, gefährdet wissentlich die Funktionsfähigkeit des sozialen und des demokratischen Staats. Wer bei der Bildung, egal ob in Kitas, Schulen oder Hochschulen spart, der betreibt Demokratieabbau, denn dies sind die Orte, an denen junge Menschen demokratisches Handeln erlernen. Statt einem demokratischen Diskurs in den Klassen wird über den Erlass zur "Werteerziehung" und den Einsatz von Jugendoffizieren im Unterricht eine autoritäre Linie von oben durchgedrückt. Was es hier aber braucht sind gute Arbeitsbedingen für gut qualifizierte Beschäftigte und eben so gute Lernbedingungen für die jungen Menschen. Dazu gehört auch eine anständige Bezahlung!

Der verarmte Staat der Schuldenbremse ist ein handlungsunwilliger Staat, der seine demokratischen Grundlagen und seine demokratische Legitimation selbst gefährdet. Dies schadet unserer gesamten Gesellschaft. Schauen wir uns doch an einem Beispiel an, wie dieser "Staat der Schuldenbremse" in der Praxis aussieht: Die Bearbeitungszeiten bei der Beihilfe sind heute schon unzumutbar lang. Die Beschäftigten dort kommen mit der Arbeit nicht hinterher und Kolleg:innen warten z.T. monatelang auf die Erstattung ihrer Krankenkosten. Wie wird sich dies weiterentwickeln, wenn jede dritte freiwerdende Stelle nicht mehr besetzt wird? Jetzt geht es in Bezug auf den Bildungsbereich um die Verschiebung der bereits beschlossenen Gehaltserhöhung, d.h. eine de facto Gehaltskürzung und um den Griff in die Rücklagen der Hochschulen. Das sind keine Sparmaßnahmen – das sind Taschenspielertricks, die unsere Arbeit und die Qualität der Bildung direkt gefährden.

Und Morgen? Dies alles geschieht vor dem Hintergrund einer chronischen Überlastung der Beschäftigten, vor dem Hintergrund zu großer Klassen und der bundesweit höchsten Pflichtstundenzahl. Was wir hier erleben, steht zudem in einer Reihe mit den angekündigten Werkschließungen und Entlassungen bei Volkswagen und anderen Betrieben. Ob öffentlicher Dienst oder Privatwirtschaft – überall sollen wir die Zeche zahlen für eine Rechnung, die wir nicht zu verantworten haben! Lohn- oder Gehaltsverzicht der Einen verbessert aber niemals die Lage der Anderen!

Was wir stattdessen brauchen, ist ein handlungsfähiger Sozialstaat mit einem solide aufgestellten Bildungswesen. Nur so können wir echte demokratische Teilhabe für alle Menschen gewährleisten und den schleichenden Prozess der Entdemokratisierung stoppen.

Deshalb fordern wir:

  • Keine Verschiebung der Besoldungserhöhung von August auf Dezember 2025
  • Keine Zweckentfremdung der Hochschulrücklagen!
  • Die Überwindung der Schuldenbremse zugunsten eines handlungsfähigen, demokratischen Staates!
  • Eine gerechte Steuerpolitik, die große Vermögen zur Finanzierung des Gemeinwohls heranzieht!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,blasst uns deshalb gemeinsam kämpfen –

  • für gute Arbeitsbedingungen
  • für eine verfassungsgemäße Besoldung
  • für gute Bildung
  • für ein soziales und demokratisches Hessen!
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Aktuelles
news-990 Sun, 24 Nov 2024 21:28:46 +0100 „Wer bei den Landesbeschäftigten kürzt, kürzt bei der Demokratie!" https://gew-nordhessen.de/home/details/pressemitteilung-wer-bei-den-landesbeschaeftigten-kuerzt-kuerzt-bei-der-demokratie Pressemitteilung der GEW Kassel-Land und Kassel-Stadt zu den angekündigten Besoldungskürzungen bei den hessischen Beamt:innen:

 

„Wer bei den Landesbeschäftigten kürzt, kürzt bei der Demokratie!“

Die beiden Kreisverbände Kassel-Land und Kassel-Stadt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erklären: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in den beiden Kasseler Kreisverbänden protestiert entschieden gegen die Verschiebung der Besoldungserhöhung bei den verbeamteten Beschäftigten in Hessen. Die Landesregierung hat angekündigt, die zweite Erhöhung der Beamtenbesoldung im Jahr 2025 von August auf Dezember zu verschieben. „Damit wird den Kolleginnen und Kollegen für vier Monate das Gehalt gekürzt, so drastisch muss man es sagen“, stellt Christiane Stock fest, Vorsitzende der GEW Kassel-Stadt. Die Landesregierung rechnet damit, dass sie mit dieser Maßnahme 45 Millionen Euro monatlich einsparen – Geld, das aus Sicht der GEW den Beschäftigten vorenthalten wird.

Die GEW ist der Ansicht, dass in ganz anderen Bereich gespart werden könnte. Katja Groh, Vorsitzende der GEW Kassel-Land. meint: „Das Land Hessen könnte endlich das Millionengrab Kassel Airport schließen, ein Flughafen, der momentan nicht mal regelmäßige Flüge vorweisen kann. Die Berichterstattung rund um den nicht vorhandenen Winterfahrtplan war eine Offenbarung. Das Geld, das dort versickert, fehlt Land und Kommunen an anderer Stelle.“

Die GEW erinnert in diesem Zusammenhang an ihre Forderung nach der Abschaffung der Schuldenbremse: „Die Schuldenbremse fällt den politisch Verantwortlichen jetzt auf die Füße. Dabei wäre es gerade jetzt wirtschaftspolitisch geboten, zu investieren und Bereiche wie Bildung, Gesundheit, Umwelt oder Soziales solide zu finanzieren, die mehr denn je gebraucht werden“, stellt David Redelberger-Engel fest, stellvertretender Vorsitzender der GEW Kassel-Land. Redelberger-Engel weiter: „Auch die Kürzungspolitik des Schulträgers ist schon jetzt in den Schulen spürbar – so zum Beispiel bei den verringerten Reinigungsintervallen der Schulgebäude und Klassenräume. Dabei ist doch bekannt, wie wichtig eine angenehme Umgebung für erfolgreiches Lernen ist.“ Stock ergänzt: „Genauso kommt es auf eine motivierte und offene Lehrkraft an. Die Kolleginnen und Kollegen haben genauso wie alle anderen Beschäftigten mit steigenden Preisen umzugehen, kümmern sich um ihre Familien und bezahlen ihre Rechnungen. Darunter leidet der Alltag, aber auch der Beruf.“

Auch wenn die Inflationsrate zuletzt wieder weniger stark wuchs, steigen die Preise weiterhin. „Eigentlich müssten die Löhne mindestens im selben Umfang steigen. Das ist das Gebot der Stunde. Gute Löhne im öffentlichen Dienst sind das, was wir was erwarten, wenn vom Gemeinwohl die Rede ist. Mehr noch, gute Löhne im öffentlichen Sektor stärkt auch die Situation der Beschäftigten in der Privatwirtschaft, weil sie darauf verweisen und anknüpfen können“, hält Simon Aulepp fest, Vorsitzender der GEW Kassel-Stadt. Aulepp weiter: „Als Beschäftigte des Landes haben wir die Aufgabe, junge Menschen demokratisch zu bilden und zu mündigen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen. Wer bei den Landesbeschäftigten kürzt, kürzt bei der Demokratie!“ Aus Sicht der GEW ist hier nichts von der vielbeschworenen Fürsorgepflicht des Landes zu sehen.

Redelberger-Engel, der auch Sprecher der jungen GEW Hessen ist, abschließend: „Als junge GEW beschäftigen wir uns laufend mit dem Lehrkräftemangel. Wir stellen immer wieder fest: Die Lehrkräfte von morgen kommen nicht bei Arbeitsbedingungen von gestern. Es sind deutlich zu wenig neue Lehrkräfte, die in den Schulen ankommen. Wir üben einen wunderbaren Beruf aus und machen ihn gern, aber wie sollen wir neue Menschen für unsere Profession begeistern, wenn in unserem Beruf immer wieder weggekürzt und eingeschränkt wird?“ 

Foto: "Demokratie-Graffiti auf einer farbenfrohen Wand" von Marco Verch ????‍???? via ccnull.de, CC-BY 2.0

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Aktuelles
news-989 Fri, 18 Oct 2024 10:49:11 +0200 „Wir brauchen euch so dringend an den Schulen“ https://gew-nordhessen.de/home/details/wir-brauchen-euch-so-dringend-an-den-schulen Zum Semesterstart an der Universität Kassel erklären die beiden Kasseler Kreisvorstände der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie die junge GEW Nordhessen:

„Wir brauchen euch so dringend an den Schulen“

In dieser Woche starten wieder einige Tausend Studierende ihr Studium an der Universität Kassel, darunter auch eine hohe dreistellige Zahl, die Lehramt studieren. „Wir freuen uns über alle, die sich für ein Lehramtsstudium entschieden haben. Als Lehrkraft hat man eine sinnstiftende Tätigkeit und kann die Zukunft von Kindern und Jugendlichen formen“, erklärt David Redelberger-Engel, stellvertretender Vorsitzender der GEW Kassel-Land und auch Sprecher der jungen GEW Hessen. An die Lehramtsstudierenden gerichtet sagt Redelberger-Engel: „Wir brauchen euch so dringend an den Schulen. Ihr seid auf dem Weg zu einem wunderbaren Beruf, allerdings mit denkbar schlechten Rahmenbedingungen. Diese zu ändern, dazu könnt ihr beitragen.“ Der Lehrkräftemangel bringt vielerorts an den Schulen schlechte Arbeitsbedingungen und Überlastung mit sich.

Besonders begrüßt die GEW, dass die Universität Kassel den Studiengang Lehramt für Förderpädagogik, abgekürzt L5, neu eingerichtet hat: „Die Erfahrung zeigt, dass viele Studierende durch die Praktika an den Schulen auch nach dem Studium der Region erhalten bleiben. Das lässt hoffen, dass der Mangel gerade im Bereich Förderschulen, in Nordhessen zukünftig etwas abgemildert wird“, stellt Katja Groh fest, Vorsitzende der GEW Kassel-Land und selbst Grundschullehrerin. Groh weiter: „Der Bereich Grundschule zeigt uns aber, dass ein langer Atem nötig ist. Die erhöhten Studierendenzahlen im Grundschullehramt haben sich noch nicht bei uns in den Schulen niedergeschlagen. Mit Studium und Vorbereitungsdienst dauert es gute 5 Jahre oder mehr, bis die Personen dann voll ausgebildet in den Schulen ankommen. Die Wahrheit ist aber auch: Viele Studierenden sehen die mangelhafte Finanzierung des Bildungssystems und brechen vorher ab oder steigen aus. Wir fordern dringend weitere Maßnahmen vom Land, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, zum Beispiel weitere Studienplätze oder intensivere Qualifizierung im Quereinstieg.“

Aus Sicht der GEW scheint es politisch jedoch in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Just letzte Woche war bekannt geworden, dass das im Landeshaushalt 1,75 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Auch das Ressort Wissenschaft sei davon betroffen. „Es ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis, dass das Land Hessen jetzt bei den Universitäten den Rotstift ansetzt“, so Martin Gertenbach, Vorsitzender der GEW Kassel-Stadt und selbst pädagogischer Mitarbeiter an der Uni Kassel. Gertenbach weiter: „Wenn jetzt bei der universitären Bildung gespart wird, dann trifft das früher oder später auch die Schulen – sei es durch eine schlechtere Lehrkräftebildung oder schlicht durch weniger ausgebildete Lehrkräfte. Diese Kürzung ist so kurzsichtig wie berechnend.“

Die junge GEW Nordhessen kündigt an, dass diese geplante Kürzung auf Widerstand treffen wird: „Wenn die Landesregierung an unserer Bildung sparen will, dann sparen wir nicht am Protest dagegen“, sagt Malte Spiekermann, Sprecher der jungen GEW Nordhessen und Student in Kassel. „Bildung ist in Deutschland stark vom sozialen Hintergrund abhängig, auch an der Universität. Wer es sich leisten kann, kann sich privat stärkere Unterstützung im Studium organisieren, wer nicht, ist auf die staatlichen Strukturen an der Hochschule angewiesen. Wir wissen jedoch aus der Erfahrung, dass diese gerne mal zuerst weggekürzt werden. Wer an der Bildung spart, spart an der Zukunft!“, so Spiekermann abschließend.

Bild: Mönch K36, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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