1350 Unterschriften übergeben

Für eine Entfristungsoffensive an den hessischen Hochschulen

Gestern, am 19. Dezember, wurde der Zwischenstand der Unterschriften der Kampagne „Für eine Entfristungsoffensive an den hessischen Hochschulen!“ an den hochschulpolitischen Sprecher der hessischen GRÜNEN, Daniel May, übergeben. Die Kampagne, die von der Initiative für gute Arbeitsbedingungen an Hessens Hochschulen angestoßen wurde und von der GEW, ver.di sowie dem Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft  unterstützt wird, hat in weniger als zwei Wochen bereits 1350 Unterschriften gesammelt. Dies zeigt, wie dringlich das Anliegen ist, endlich eine deutliche Reduktion befristeter Arbeitsverhältnisse im Hochschulbereich zu erreichen. In Hessen liegt die Befristungsquote beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal seit vielen Jahren nahezu unverändert bei etwa 93 %. In keinem anderen Bereich gibt es dermaßen viele Befristungen.

Daniel May und Felix Hauf, Referent für Hochschule und Forschung bei der GEW Hessen, waren sich einig, dass dieses Ausmaß prekärer Beschäftigung nicht länger akzeptabel ist. Daniel May sagte: „Wir müssen Schluss machen mit Kurzzeitverträgen und Kettenbefristungen und brauchen stattdessen Gute Arbeit in der Wissenschaft. Es ist viel zu tun.“ Felix Hauf wies insbesondere auf die Lehrkräfte für besondere Aufgaben hin, die in der Regel keine „besonderen“, sondern Daueraufgaben in der Lehre übernehmen und trotzdem zu 43 % mit befristeten Arbeitsverträgen abgespeist werden. Die Forderung nach Dauerstellen für Daueraufgaben ist eine der Kernforderungen des Templiner Manifests der GEW und findet sich auch im neuen Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung, allerdings ohne Spezifizierung, was als Daueraufgabe zu zählen hat.

Weitere Schnittmengen zwischen dem Koalitionsvertrag und GEW-Forderungen sind die Forderungen nach einem Kodex für gute Arbeit in der Wissenschaft und der Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der studentischen Hilfskräfte durch einen Tarifvertrag oder ähnliche Regelungen. Bislang ist die Umsetzung dieser Forderungen auch am Widerstand der CDU gescheitert, die seit 2003 das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) geführt hat. Mit den neuen Kräfteverhältnissen im Landtag und der Übergabe des HMWK an die GRÜNEN erwartet die Initiative für gute Arbeitsbedingungen an Hessens Hochschulen eine nachhaltige Verbesserung derselben und eine deutliche Reduktion der Befristungsquoten in Wissenschaft und Forschung.

Papier ist bekanntlich geduldig. Die Initiative wird genau darauf achten, dass die GRÜNEN ihren Worten nun Taten folgen lassen, und den politischen Druck aufrecht erhalten. Die Kampagne „Für eine Entfristungsoffensive an den hessischen Hochschulen!“ wird zunächst weitergeführt und die Unterschriften werden zu einem späteren Zeitpunkt an den neuen Minister oder die Ministerin für Wissenschaft und Kunst übergeben. Bis dahin kann die Petition noch unterzeichnet werden unter:

https://weact.campact.de/petitions/fur-eine-entfristungsoffensive-an-den-hessischen-hochschulen

Wir freuen uns daher weiterhin über Unterstützung und Weiterleitung der Petition. Vielen Dank!

Initiative für gute Arbeitsbedingungen an Hessens Hochschulen (GEW, ver.di, NGAWiss)