Aus der Autobiografie von Peter Gingold

Lesung mit Silvia Gingold und Ulrich Schneider

Donnerstag, 6. Juli 2017, 16 Uhr

DGB-Haus Kassel

Peter Gingold (1916 bis 2006) war einer der profiliertesten jüdischen Widerstandskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik. Besonders seit den 70er Jahren trat er als Redner auf politischen Kundgebungen, bei Aktionen gegen Naziaufmärschen und als Zeitzeuge in Schulen und bei Jugendgruppen auf.

Er hatte viel zu berichten: Erfahrungen aus der Zeit des aufkommenden Faschismus in Deutschland, Exil in Frankreich und sein Kampf in den Reihen der französischen Résistance (Illegalität, politische Agitation unter deutschen Besatzungssoldaten, Flucht aus den Fängen der Gestapo und Teilnahme am Aufstand von Paris 1944).

Den 8. Mai 1945, das „Morgenrot der Menschheitsgeschichte“, erlebte er in Turin in den Reihen der talienischen Resistenza.

Zurückgekehrt über Wien und Berlin gestaltete er den politischen Neuanfang in Deutschland aktiv mit, musste jedoch erleben, wie er und seine Familie als Kommunisten fast zwei Jahrzehnte Rechtlosigkeit erlebten (Kommunistenverfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot).

Aber er verstand sich bei seinen zahlreichen Gesprächen mit jungen Menschen insbesondere als „Mut-Macher“, der immer wieder die Perspektive formulierte:
„Nie aufgeben!“