GEW bekräftigt 6%-Forderung in Hessen

Verhandlungsauftakt mit dem Land Hessen

Pressemitteilung des GEW-Landesverbands 27. Januar 2017

Am Freitag startete in Wiesbaden die erste Tarifverhandlungsrunde für die etwa 45.000 Tarifbeschäftigten des Landes Hessen. GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke bekräftigte dabei die Forderung nach Einkommensverbesserungen in Höhe von insgesamt sechs Prozent. „Es ist dringend notwendig, dass das Berufsfeld Schule attraktiver wird. Dazu gehören auch spürbar bessere Einkommen, gerade in den höheren Entgeltgruppen “, so Andreas Gehrke, der den .Arbeitsbereich Tarif- und Beamtenpolitik beim Hauptvorstand der GEW leitet.  „Es ist schon eine bittere Sache für das Land, wenn der Kultusminister, wie letzte Woche geschehen, an die Lehrkräfte im Ruhestand brieflich appellieren muss, in den Schuldienst zurückzukehren, um die vielen freien Stellen an den hessischen Grund- und Förderschulen zu besetzen. Attraktive Arbeitsbedingungen, und dazu gehören auch attraktive Einkommen, sind unter anderem der Schlüssel dafür, sich die Blöße derartiger Notfall-Aktionen nicht geben zu müssen.“

Hessen ist als einziges Bundesland nicht Mitglied des Arbeitgeberverbandes „Tarifgemeinschaft deutscher Länder“ (TdL). Die Tarifverhandlungen für die hessischen Landesbeschäftigten werden daher eigenständig geführt.

Die Gewerkschaften verlangten bei den Verhandlungen in Wiesbaden auch Maßnahmen gegen die sehr hohe Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse im Landesdienst. „Gerade im Schulbereich ist die Befristungspraxis in Hessen nicht hinnehmbar“, erläuterte Karola Stötzel, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen am Rande der Auftaktrunde. Stötzel weiter: „Im Bundesländerbereich dürfte Hessen bei dieser Problematik die ‚rote Laterne‘ inne haben. Der Anteil befristeter Verträge muss deutlich abgesenkt werden, die Kolleginnen und Kollegen, die immer wieder befristete Verträge haben, brauchen eine Perspektive. Ein wieder neu aufgetauchtes Problem ist zudem, dass  zunehmend befristet beschäftigte Lehrkräfte in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden.“

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern zudem, dass die tarifvertraglichen Festlegungen zu Arbeitszeit und Einkommensentwicklung  auch auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden.

In der Auftaktrunde legte der Arbeitgeber kein Angebot vor.

Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 2. und 3. März 2017 im südhessischen Dietzenbach terminiert worden. Zwischenzeitlich könnte es Mitte Februar in Potsdam bei der Tarifauseinandersetzung im Bereich der TdL zu einem Ergebnis im Tarifstreit kommen.

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