Was sagt uns PISA?

Bildungserfolg von sozialer Herkunft abhängig

 

Die aktuelle PISA-Untersuchung hat erneut aufgezeigt, dass der Bildungserfolg in Deutschland stärker von der sozialen Herkunft abhängt als in anderen OECD-Ländern. Und: Obwohl dieser Befund seit der ersten PISA-Studie vor inzwischen knapp 20 Jahren bekannt ist, hat sich daran wenig geändert.

Besonders besorgniserregend ist, dass in Deutschland der Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler zwischen den einzelnen Schulen erheblich variiert. Schulen in schwieriger sozialer Lage, denen sich besondere pädagogische Herausforderungen stellen, benötigen daher eine deutlich bessere Unterstützung als bislang. Erforderlich sind insbesondere kleinere Klassen, multiprofessionelle Teams und mehr Zeit für die Lehrerinnen und Lehrer, um jede Schülerin und jeden Schüler optimal zu fördern.

70 Prozent der Schulen in schwieriger sozialer Lage sind PISA zufolge bereits jetzt durch den Lehrkräftemangel in ihrer Arbeit beeinträchtigt. Auch bemängeln die Schulleiterinnen und -leiter in Deutschland sehr viel öfter als in anderen Ländern eine unzureichende Ausstattung der Schulen.

Der inzwischen akut gewordene Mangel im Grundschulbereich schlägt sich in der aktuellen PISA-Studie noch überhaupt nicht nieder. Wenn die Bildungspolitik jetzt nicht entschieden gegensteuert, droht eine weitere Verschlechterung.

Die GEW Hessen hat mit ihrem Sofortprogramm im Umfang von 500 Millionen Euro bereits aufgezeigt, was in Hessen vordringlich zu tun ist: Eine Reduzierung der Pflichtstundenzahl, eine Angleichung der Besoldung der Grundschullehrerinnen und -lehrer, mehr Mittel für echte Ganztagsschulen und die Inklusion.