Warum es gewerkschaftliche Organisation an Hochschulen braucht

Online-Vortrag, Freitag, 4. Juni, 18 Uhr

Die Arbeit als Studentische Beschäftigte gilt als Sprungbrett in die akademische Karriere: Kontakte können geknüpft und Erfahrungen in Forschung und Lehre gesammelt werden. Der Weg von der „Hilfskraft-“ zur Promotionsstelle ist oft nicht weit. Vergeben werden die begehrten Stellen jedoch meist unter der Hand, was vor allem Studierende aus nicht-akademischen Elternhäusern benachteiligt. Hinzu kommen schlechte Bezahlung und kurze Vertragslaufzeiten – unsichere Arbeitsperspektiven also, die Studentische Beschäftigte zu einer sozial hochselektiven Gruppe im akademischen Betrieb machen. Traumjob Wissenschaft? Nicht für alle. Die Narrative von Qualifizierung als wissenschaftlicher „Nachwuchs“ und Selbstverwirklichung potenzieren die Vereinzelung, die die ökonomisierte Hochschule braucht: Wissenschaft als Konkurrenzbetrieb – nur eben nicht zwischen Ideen, sondern prekär Beschäftigten.

Der Vortrag zeigt anhand der Arbeitsverhältnisse Studentischer Beschäftigter auf, wie durch unzureichende Bildungs- und Hochschulfinanzierung soziale Ungleichheit im akademischen Betrieb reproduziert wird. Mit Blick auf die aktuelle Kampagne „Keine Ausnahme!“ wird es darum gehen, welche Rolle ein Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte bei der Verbesserung und sozial gerechteren Gestaltung der Arbeitsbedingungen spielen kann und warum der Kampf gegen prekäre Beschäftigung und der Kampf für eine bessere Ausfinanzierung von Wissenschaft ein gemeinsamer ist – und wieso es für eine solidarische Hochschule gewerkschaftlicher Organisation bedarf.

Zugangslink: https://global.gotomeeting.com/join/729383453 

Referentin: Ann-Kathrin Hoffmann ist wissenschaftliche Hilfskraft an der Europa-Universität Flensburg, seit 2020 Bundessprecherin der GEW Studis und aktiv in der bundesweiten Kampagne „Keine Ausnahme!“, die sich für Tarifverträge für Studentische Beschäftigte einsetzt.