100 schulische Personalräte und Vertrauensleute fordern „Zeit für mehr Zeit“

Erfolgreiche Aktionskonferenz nordhessischer Personalräte und Vertrauensleute im Philipp-Scheidemannhaus in Kassel

Die Personalräte hatten die Möglichkeit sich fortzubilden, wobei die demokratische Schulentwicklung und Zuweisung von Ressourcen an die Schulen wichtige Themen waren. Carsten Büchling, Vorsitzender des Betriebsrates VW Kassel folgte der Einladung und berichtete zum Thema „Aktive Gewerkschaftsarbeit im Betrieb am Beispiel des Volkswagenwerks“.

Sebastian Guttmann, Bezirksvorsitzender der GEW in Frankfurt, erläuterte in seinem Vortrag über vorliegende Arbeitszeitstudien und Arbeitsbelastungsstudien aus Frankfurt, Niedersachsen und Sachsen, dass „Lehrende und sozialpädagogische Fachkräfte sich immer größer werdenden Herausforderungen gegenübersehen. Das Grundproblem, dass immer mehr unterrichtsferne Tätigkeiten erledigt werden müssen, erhöht das Arbeitspensum immens.“

„Die Bildungspolitik muss wieder ein zentrales Anliegen der gesellschaftlichen Debatte werden“, so Carsten Leimbach, Bezirksvorsitzender der GEW Nordhessen. Deswegen hat die GEW Hessen die Kampagne „Zeit für mehr Zeit“ ins Leben gerufen. Die Beschäftigten benötigen dringender denn je mehr Zeit für die Lernenden und sie benötigen Zeit, um sich ausreichend regenerieren zu können. Die hohe Arbeitsverdichtung führt dazu, dass immer mehr Beschäftigte in die „Teilzeit flüchten“, um im Arbeitsalltag bestehen zu können. Teilzeitbeschäftigung bedeutet jedoch Einbußen im Gehalt und in der Altersversorgung.

Die ständige Wissenschaftskommission der Kultusministerkonferenz sieht hier einen Hebel um den Bedarf an Lehrkräften sichern zu können. Die GEW setzt sich dafür ein, dass die Arbeit in den Bildungsstätten unter gesunden Bedingungen geleistet werden kann. Nur dann werden sich genügend Menschen finden, die Berufe in den Schulen ergreifen.

Carsten Leimbach stellte fest, dass gelingende Bildungsarbeit in den Schulen intensive Beziehungsarbeit mit den Lernenden voraussetzt. Deswegen werden im Rahmen der Kampagne „Zeit für mehr Zeit“ u.a. kleinere Lerngruppen gefordert.

Abschließend drückten während der Konferenz die Personalräte und Vertrauensleute ihre uneingeschränkte Solidarität mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst aus.