Das Bildungssystem kurz vor dem Platzen

Aufruf zur Protestaktion am Obelisken

am 13.Juli 2022

16.00-17.30 Uhr

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein weiteres Schuljahr, Semester und KiTa-Jahr unter besonderen Bedingungen geht zu Ende. Fast vergessen sind die Tage, an denen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und die Kolleginnen und Kollegen nur mit Mund-Nasen-Schutz begegneten und das Ritual des Corona-Tests am Morgen uns täglich an die Pandemie erinnerte.Trotzdem bleibt der Ausnahmezustand weiter bestehen. Regelmäßig erfahren wir von positiven Tests in den Bildungseinrichtungen. Die letzten 2,5 Jahre haben bei Lernenden und Lehrenden deutliche Spuren hinterlassen. Dies bestätigt zum Beispiel auch das Schulbarometer für die Lehrkräfte (https://deutsches-schulportal.deunterricht/umfrage-deutsches-schulbarometer/). Die GEW hat immer wieder betont, dass die Pandemie wie ein Brennglas die Probleme der Bildungslandschaft aufzeigt. Das Kultusministerium weist zwar darauf hin, dass mehr Beschäftigte im hessischen Schuldienst arbeiten als je zuvor. Dies ist jedoch immer noch viel zu wenig und zeigt nur, dass endlich umgesetzt wurde, was die GEW schon lange fordert, zum Beispiel, dass sozialpädagogische Kompetenz an den Bildungseinrichtungen dringend benötigt wird und dass es deswegen richtig ist, UBUS-Fachkräfte einzustellen.Trotzdem bleiben die alten Probleme des Bildungssystems bestehen: Die Belastungen für die Lehrenden sind viel zu hoch, da sie zu hohe Lehrverpflichtungen haben. Die Gruppengrößen an den KiTas, Schulen und Hochschulen sind zu groß und die Arbeit wird unter katastrophalen räumlichen Bedingungen geleistet. Auch kann die Digitalisierung des Bildungswesens nicht „ehrenamtlich“ nebenher mit erledigt werden, sie verlangt professionellen IT-Support. Fluchtbewegungen wie die gerade aus der Ukraine gab es im Jahr 2015 und wird es leider zukünftig immer wieder geben. Die Beschäftigten im Bildungswesen wollen alles tun, damit Kinder und Jugendliche hier in Deutschland integriert werden können. Dafür braucht es zusätzliche Ressourcen, damit das Bildungssystem nicht zum „Platzen“ gebracht wird. Diese und viele weitere Probleme müssen den politisch Verantwortlichen immer wiedervor Augen geführt werden. Dies muss auch als Protest auf der Straße passieren. Dazu rufen wir Euch auf, beteiligt Euch am 13.07.2022 an unserer Protestaktion.

Björn Bening & Carsten Leimbach (Bezirksvorsitzende)

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