Diese Pressemitteilung haben die beiden Kreisverbände Kassel-Stadt und Kassel-Land der GEW am 10. Mai 2024 herausgegeben:
Zu den Mitte Mai anstehenden Personalratswahlen im Schul- und Hochschulbereich in der kommenden Woche erklären die Kreisverbände Kassel-Land und Kassel-Stadt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW):Aus Sicht der GEW Kassel ist es dringend geboten, die Personalräte im Bereich Schule und Hochschule mehr als bisher für ihre Arbeit zu entlasten. „Die Arbeitsfelder von Personalräten sind über die letzten Jahre kontinuierlich umfangreicher und arbeitsintensiver geworden,“ so Jens Zeiler, Kreisvorsitzender der GEW Kassel-Land und Vorsitzender des Gesamtpersonalrats Kassel.
Die GEW fordert deshalb eine deutlich höhere Entlastung für die Personalratsarbeit: „Schulpersonalräte erhalten beispielsweise eine wöchentliche Entlastung von einer Unterrichtsstunde weniger für ihre Arbeit – das reicht vorne und hinten nicht. Im Grundschulbereich haben wir mit kleinen Schulen sogar die Situation, dass der örtliche Personalrat keine Gruppe ist, sondern nur aus einer Kollegin besteht, die die gesamte Arbeit und ggf. vermittelnde Arbeit im Kollegium oder mit der Schulleitung leisten muss. Wir fordern dringend eine Verdopplung dieser Entlastung“, so Katja Groh, Grundschullehrerin im GEW-Kreisvorstand Kassel-Land und auch stellvertretende Vorsitzende des Gesamtpersonalrats Kassel. Zeiler ergänzt: „Personalräte leisten unverzichtbare Arbeit. Diesen Kolleginnen und Kollegen gehört unser Dank, weil sie tagtäglich für ihr Kollegium einsetzen, bei Konflikten vermitteln und die Einhaltung des Arbeitsschutzes überwachen.“
Zentrale Aufgabe von Personalräten ist es zu überprüfen, dass die Rechte von Beschäftigten geachtet und die Regeln zu ihrem Schutz eingehalten werden. Darunter fallen viele Teilbereiche und fast immer handelt es sich um Daueraufgaben. Die GEW macht sich bei den anstehenden Personalratswahlen für höhere Entlastung stark, und will auch nach den Wahlen am Thema weiterarbeiten. Martin Gertenbach, Vorsitzender der GEW Kassel-Stadt und ebenfalls Schulpersonalrat, erklärt: „Die GEW versteht sich als die Kraft zur Unterstützung der Personalräte. Gewerkschaften sind wie Personalräte fester Bestandteil der innerschulischen Demokratie. Wir wenden uns gegen jeden Versuch, deren Rechte zu schleifen.“ Die Arbeit der Personalräte ist gesetzlich verankert, zum Beispiel im Hessischen Personalvertretungsgesetz, wird aber immer wieder angegriffen. In der Arbeit der GEW Personalräten kommen immer wieder Fälle vor, bei denen deren Rechte untergraben werden.
„Außerdem sollen wir als Schulpersonalräte bspw. jeden Vertrag von angestellten Lehrkräften prüfen, ob diese korrekt eingruppiert sind. Dazu müssen alle Ausbildungsschritte und das Fortbildungsportfolio eingesehen und bewertet und Tarifverträge gelesen werden“, stellt David Redelberger-Engel fest, Mitglied im Kreisvorstand Kassel-Land der GEW und Schulpersonalrat. Bekanntermaßen herrscht großer Nachwuchsmangel in den Kollegien. Redelberger-Engel, der auch Sprecher der jungen GEW Nordhessen ist, ergänzt: „Gute Arbeitsbedingungen vor Ort sorgen dafür, dass sich mehr junge Menschen für die Arbeit inSchule entscheiden. Zu diesen Arbeitsbedingungen gehört aus unserer Sicht auch ein funktionierender Personalrat, der unterstützt und mit zumindest ansatzweise angemessenen Ressourcen unterfüttert wird.“